Empfehlungen zum Kauf, Einbau und Betrieb des Kaminofens

Der erste Schritt zum Einbau eines Kaminofens ist eine Abklärung der Rahmenbedingungen mit dem Bezirksschornsteinfeger. Seine Auflagen in Bezug auf Stellplatz, Sicherheitsabstände, Luftzu- und -abfuhr und gegebenenfalls notwendiger baulicher Veränderungen bilden die Eckpunkte der notwendigen Anforderungen an das zu wählende Modell.

Neben der Erfüllung der Zulassungsnormen nach europäischem oder deutschem Recht, regeln weitere Bestimmungen den Einsatz von Kaminöfen. So ist für wasserführende Kaminöfen ein minimaler Wirkungsgrad von 60% vorgeschrieben, eine entsprechende gesetzliche Regelung für andere Kaminöfen ist geplant. Weiterhin steht eine Verschärfung der Grenzwerte für die Feinstaubemission an. Ab einer Leistung von 15 KW unterliegen sie der Bundes-Immissionsschutz-Verordnung. Kaminöfen im häuslichen Gebrauch liegen jedoch im Regelfall deutlich unterhalb dieses Grenzwerts. In diesem Fall kann ihr Einsatz von regional unterschiedlichen Bestimmungen zum Umweltschutz unterliegen. Geplant, aber noch nicht realisiert, ist eine bundesweit einheitliche Gesetzesregelung zu diesem Thema. Beim Kauf eines neuen Kaminofens sollte daher unbedingt auf die Einhaltung absehbarer Grenzwerte künftiger Umweltschutz-Regelungen geachtet werden, vor allem in Sachen Mindestwirkungsgrad und Feinstaubausstoß.
In Fällen, in denen der Kaminofen nur als Ergänzung der Heizanlage dient, ist zudem vorgeschrieben, dass nur ein gelegentlicher Einsatz erlaubt ist. Genaue Festlegungen werden im Zweifel von den Gerichten getroffen, auch wenn eine Kontrolle ihrer Einhaltung nur in Ausnahmefällen möglich ist.

Besonders zu beachten ist auch die Wahl der richtigen Heizleistung. Ist die Heizleistung zu gering angesetzt, werden die zu heizenden Räume nicht ausreichend warm. Dieser nahe liegende und durchaus korrekte Gedankengang führt in der Praxis allerdings oft dazu, dass die Heizleistung zu hoch gewählt wird. Die Räume überhitzen dadurch, angenehme Wärme ist kaum noch zu erziehen.
Eine Heizleistung von 10 KW reicht je nach Wärmedämmung der Außenwände meistens schon aus, um ein ganzen Einfamilienhaus zu beheizen. Wird der Kaminofen nur zur Beheizung einzelner Räume eingesetzt oder soll er die vorhandene Heizanlage nur unterstützten, so ist die Heizleistung entsprechend geringer anzusetzen.

Die Preisspanne bei Kaminöfen ist je nach Qualität, Einsatzart und Design sehr groß. Schnäppchen beim Kauf von Kaminöfen lassen sich vor allem nach dem Ende der Heizperiode im Spätfrühling machen. Viele Hersteller und Händler gewähren in dieser Zeit attraktive Rabatte, zudem darf man oft eine besonders gute Beratung erwarten, da der Andrang gering ist.
Auf Messen lassen sich ebenfalls Schnäppchen realisieren, insbesondere durch den Kauf von Ausstellungsmodellen. Liefer- und Einbaukosten sollten jedoch unbedingt in die Kalkulation mit einbezogen werden.

Je nach verwendeter Holzsorte und Region ist Brennholz bereits ab ungefähr 35 Euro pro Raummeter erhältlich, dazu kommen noch die Anlieferungskosten. Bereits fertig zu Scheiten gespaltenes Holz schlägt mit einem Aufpreis von ungefähr 10 Euro pro Raummeter zu Buche. Der Holzbedarf pro Heizperiode liegt je nach Einsatzart und Leistung typischerweise zwischen 4 und 12 Raummetern.
Auch wenn die Holzkosten durch zunehmende Nachfrage nach Brennholz und den Abbau des Überangebots in Verbindung mit den steigenden Kosten fossiler Brennstoffen ebenfalls steigen, fällt der Heizkostenvergleich immer noch äußerst positiv aus. Manche Händler bieten als besonderen Service einen Heizkostenvergleich an und rechnen aus, wann sich die Anschaffung eines Kaminofens amortisiert hat. Besonders bei einer kompletten Umstellung des Heizsystems ist ein solcher Vergleich zu empfehlen.

Große Hersteller finden sich heute ebenso im Internet wie kleine regionale Kaminbau-Handwerksbetriebe. Auch auf Messen sind Anbieter beiden Typs zu finden.
Große Hersteller bieten eine große Auswahl bei häufig vergleichsweise günstigen Preisen. Außerdem lassen sich zu ihren Modellen häufig Erfahrungen anderer Nutzer im Internet finden. Regionale Kaminbau-Handwerksbetriebe punkten meist durch günstige Anlieferung und sind immer dann erste Wahl, wenn die eigenen Ansprüche und Rahmenbedingungen eine individuelle Lösung für den Kaminofen erfordern.

Einige Hersteller bieten auch Bausätze für Kaminöfen an. Ihr Einbau erfordert jedoch umfangreiche handwerkliche Fähigkeiten. Handwerklichen Laien ist dringend davon abzuraten, insbesondere da der Anschluss eines Kaminofens sicherheitsrelevante Arbeitsgänge enthält und eine Abnahme bei fehlerhaften Einbau regelmäßig verweigert wird.
Beim Einbau des Kaminofens durch den Hersteller oder Händler sollten die Einbauleistungen unbedingt detailliert im Kaufvertrag festgelegt werden. Insbesondere sollte auch die Abnahme durch den Bezirksschornsteinfeger als Bedingung für die vertragsgemäße Leistung geregelt werden.

Bei Beachtung der eigenen Anforderungen und des Beratungsbedarfs steht der Anschaffung eines Kaminofens nichts im Wege. Nach erfolgreichem Einbau eines geeigneten Modells ist der Wartungsaufwand gering. Neben der regelmäßigen Reinigung vorhandener Scheiben von Russspuren und dem Entleeren der Aschelade genügt es, die Brennkammer und den Rohranschluss zu Beginn der Heizsaison einmal gründlich zu putzen oder fachmännisch reinigen zu lassen.
Ein Warnzeichen für das schlechte Funktionieren des Kaminofens ist das Vorfinden dunkler Asche in der Aschelade. Eine gute Verbrennung zeigt sich an heller Asche ohne Spuren von Kohle, die sogar problemlos als hochwertiger Gartendünger verwendet werden kann. Dunkle bis schwarze Asche ist ein Anzeichen schlechter Verbrennung. In diesem Fall ist die Überprüfung des Brennholzes angeraten sowie gegebenenfalls die Hinzuziehung eines Fachmanns.
Insgesamt ist ein hochwertiger Kaminofen jedoch wenig anfällig für Reparaturen und kann seinem Besitzer bei guter Pflege mit geringem Aufwand jahrzehntelang Freude bereiten. Ein gemütliches Raumklima in der Heizperiode und ein gutes Umweltgewissen ist der Lohn.

Ergänzender Tipp der Firma Sunshine (einem Anbieter von Wintergärten): „Ein kleiner Kaminofen eignet sich auch hervorragend für die Beheizung eines nachträglich erbauten Wintergartens bei dem die Hausheizung überfordert wäre“

…und jetzt Du!

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