Einkauf – Brennholz richtig einkaufen

Holz kann auf verschiedene Arten gekauft werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das Holz umso teurer wird, je mehr fremde Hilfsarbeiten auf dem Weg zum Endverbraucher benötigt werden (z. B. Holzernte, Verarbeitung und Lagerung, Holztransport zum Kunden).

Der billigste Holzkauf ist der Kauf von Holz zur eigenen Aufbereitung, die so genannte "Selbstwerbung". Dazu muss der Selbstwerber ein „Flächenlos“, d.h. ein abgegrenztes Waldgebiet, beim Förster kaufen oder ersteigern, und darf dann das noch nicht aufbereitete Holz auf dieser Fläche selbst bearbeiten und mitnehmen. Unterschieden wird dabei zwischen einem „Durchforstungslos“ und einem „Schlagabraumlos“: Im „Durchforstungslos“ werden dem Selbstwerber markierte Bäume zugewiesen, die er entweder selbst fällen oder nur noch bearbeiten muss. Dabei handelt es sich meist um Schwachholz, da das Fällen und Bearbeiten großer und starker Bäume für „Laien“ zu schwierig ist und daher Profis vorbehalten bleibt. Im „Schlagabraumlos“ wurde das meiste Holz bereits vom Förster entnommen; der Selbstwerber kann dann lediglich noch Hiebsreste oder schwaches, dünnes Holz aufarbeiten (z. B. Äste, Reisig). Der beste Zeitpunkt zum Holzschlagen ist dabei der Winter, da das Holz dann über den Sommer trocknen kann.

Oft wird auch gespaltenes oder ungespaltenes Holz „ab Waldweg“ vom Förster verkauft, das vom Käufer noch selbst getrocknet werden muss. Das Brennholz wird dabei üblicherweise in Form von ungespaltenem Schichtholz aus Stamm- und starkem Astholz (ca. 1 Meter lang), Brennholz lang aus dünnem Stammholz (über 1 Meter lang), Stückholz (25 cm bzw. 33 cm lang) oder Hackschnitzeln verkauft.

Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf von ofenfertigem Brennholz und Brennholzprodukten (Pellets oder Briketts) bei Holzfirmen, landwirtschaftlichen Warengenossenschaften oder in kleinen Mengen auch im Baumarkt. Das Holz kann entweder gleich selbst mit dem PKW dort abgeholt oder auch in größeren Mengen vom Händler nach Hause geliefert werden.

Grundsätzlich gibt vier verschiedene Verkaufseinheiten für Brennholz – egal, wo es gekauft wird: Raummeter (Rm), Festmeter (Fm), Schüttraummeter (SRm) und Gewicht. Die Maßeinheiten können untereinander umgerechnet werden. Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, in welcher Maßeinheit das Holz verkauft wird, da unterschiedliche Einheiten auch unterschiedliche Energiegehalte aufweisen.

• Das immer noch gebräuchlichste Maß für Brennholz ist der Raummeter oder Ster. Ein Raummeter besteht aus einem Kubikmeter geschichtetes Brennholz mit Lufträumen. 1 Rm ungespaltenes oder 33 cm langes Schichtholz entspricht in etwa 0,7 Fm Rundholz und etwa 1,4 bis 1,6 SRm lose geschütteter Scheite. Wie hoch der Anteil an massivem Holz in einem Raummeter ist, hängt insbesondere von der Größe der Holzstücke und Art der Aufschichtung ab.

• Ein Festmeter (Fm) besteht aus einem Kubikmeter reinem Brennholz ohne Lufträume. 1 Fm Rundholz entspricht dabei ungefähr 1,4 Rm ungespaltenem bzw. 33 cm langem gespaltenem Schichtholz und etwa 2,0 bis 2,2 SRm lose geschütteter Scheite (33 cm).

• Ein Schüttraummeter besteht aus lose geschüttetem Holz mit Lufträumen. Der Schüttraummeter (SRm) ist vor allem das Maß für Hackschnitzel. 1 SRm lose geschütteter Scheite (33 cm) entspricht rund 0,4 Fm Rundholz, 0,6 Rm ungespaltenem bzw. 33 cm langem Schichtholz und 0,7 Rm gespaltenem Scheitholz. Dabei ist zu beachten, dass sich bei der Umrechnung je nach Holzgewicht bzw. Holzart (Weich- oder Hartholz) Unterschiede beim Schüttraum-Maß ergeben, weil schwereres Holz dichter gelagert werden kann. Wie hoch der Anteil an massivem Holz in einem Schüttraummeter ist, hängt zudem von der Größe der Holzscheite bzw. der Hackschnitzel ab.

• Brennholz wird aber auch nach Gewicht in Kilogramm verkauft, wobei zu beachten ist, dass das Holzgewicht vor allem vom Wassergehalt des Holzes abhängt und dieser vor dem Kauf unbedingt exakt gemessen und mitangegeben werden muss.

Brennholz sollte daher möglichst nach Volumengröße (Raum-, Fest- oder Schüttraummeter) gekauft werden, wenn es um eine Brennholzmischung aus verschiedenen Baumarten handelt, die unterschiedliche Wassergehalte besitzen. Denn beim Kauf nach Gewicht kann dann eventuell zu viel für wenig Energieleistung bezahlt werden.

Weitere Tipps zur Kostensenkung beim Brennholzkauf – vor allem für Personen, die sich nicht zutrauen, ihr Holz selbst zu schlagen – sind beispielsweise:

• Trockenes Holz ist meist teurer als frisch geschlagenes Holz, da es einen höheren Wassergehalt besitzt. Wer die Möglichkeit hat, Brennholz selbst längere Zeit lagern zu können, sollte daher frisches Holz kaufen, um sich den Aufpreis für Lagerung und Trocknung zu sparen.

• Wer sein Holz selbst spaltet, kann wiederum die Kosten senken – eine entsprechende Ausrüstung und Werkzeuge jedoch vorausgesetzt. Auch ist Brennholz lang billiger als Schicht- und Stückholz, da es vom Forstbetrieb nicht gespalten und zugeschnitten werden muss. Zudem wird Brennholz lang nicht in Raummetern aufgeschichtet verkauft, sondern als Festmeter angeboten, so dass die Kosten für das Aufschichten von Holz entfallen.

• Zwar besitzt Laubholz im Allgemeinen höhere Brennwerte als Nadelholz und eignet sich besser, um Wärme zu erzeugen. Ist jedoch der Preis für Laubholz um 25 oder mehr Prozent höher als für Nadelholz, kann es sich auch finanziell lohnen, auf Nadelholz umzusteigen.

• Zudem können durch den Abtransport von Holz im eigenen PKW einige Kosten beim Holzkauf eingespart werden. Wer sich sein Holz trotzdem bequem nach Hause liefern lassen will, kann auch beim Auf- und Abladen mithelfen und das Holz so billiger machen.

• Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Einkaufsgemeinschaft zu bilden (z. B. mit Freunden und Nachbarn aus dem näheren Umkreis) oder einer bestehenden Einkaufsgemeinschaft beizutreten. Dadurch können mit dem Brennholzhändler je nach abgenommener Menge Holz Rabatte bis zu 15 Prozent ausgehandelt werden. Je mehr Abnehmer, umso günstiger ist das Holz.

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