Der Brennwert von Hölzern hängt neben dem technischen Leistungsvermögens des Brennofens vor allem vom Wassergehalt ab. Frisch geschlagenes Holz hat durchschnittlich einen Wassergehalt von 50 Prozent oder höher und einen durchschnittlichen Brennwert von etwa 1,9 kWh pro Kilogramm bzw. 1.500 kWh pro Raummeter. Von lufttrockenem Brennholz wird gesprochen, wenn es einen Wassergehalt von nur noch 15 bis 20 Prozent besitzt. Ein solcher Wassergehalt wird bei optimaler Lagerung des Holzes je nach Holzart nach ein bis zwei Jahren erreicht. Der Holzbrennwert steigt durch die Trocknung auf durchschnittlich 4,3 kWh pro Kilogramm bzw. 1.800 kWh pro Raummeter (= ein Kubikmeter Holz mit Lufträumen).
Nadelholz enthält in der Regel weniger Wasser, aber mehr Harze als Laubholz und hat daher auch einen höheren Brennwert je Kilogramm. Da Laubhölzer aber eine höhere Dichte besitzen, ist ihr Brennwert je Raummeter im Gegensatz zu Nadelhölzern höher. So besitzen getrocknete Nadelhölzer im Mittel einen Brennwert von 4,4 kWh pro Kilogramm bzw. 1.600 kWh pro Raummeter, getrocknete Laubhölzer einen Brennwert von durchschnittlich 4,2 kWh pro Kilogramm bzw. 2.100 kWh pro Raummeter. Nadelholz brennt daher schneller ab als Laubholz, was auch ein Grund dafür ist, dass Nadelholz insgesamt billiger ist.
Bezüglich des Brennwerts gibt es aber nicht nur einen Unterschied zwischen Nadel- und Laubholz, sondern auch innerhalb der beiden Baumarten. Dabei gilt, dass Harthölzer (Hölzer mit mehr als 550 Kilogramm Trockenmasse pro Kubikmeter Holz) bessere Brennwerte besitzen als Weichhölzer (Hölzer mit weniger als 550 Kilogramm Trockenmasse pro Kubikmeter Holz). Weichhölzer trocknen allerdings nach dem Schlagen schneller als Harthölzer.
- Hohe Brennwerte besitzen Harthölzer wie zum Beispiel Buchen-, Eichen-, Eschen- und Robinienholz, aber auch Ahorn-, Birken- und Ulmenholz.
- Geringe Brennwerte besitzen dagegen Weichhölzer wie die meisten Nadelhölzer sowie Weiden-, Pappel-, Erlen- und Lindenholz.
Zudem unterscheiden sich die Brennwerte und Verbrennungsprozesse wegen der Holzinhaltsstoffe zwischen verschiedenen Baumarten, so dass sich bestimmte Hölzer auch eher für bestimmte Arten von Brennöfen eignen.
Nadelhölzer wie Kiefern-, Douglasien-, Lärchen-, Fichten- oder Tannenholz sind besonders als Anzünder geeignet, da sie gut anbrennen. Nachteil von Nadelhölzern ist allerdings, dass sie aufgrund das hohen Harzanteils beim Verbrennen „Funken spritzen“ können. Denn wenn die Harze schmelzen, verkleben sie die Wasserbahnen im Holz, so dass der entstehende Wasserdampf nicht mehr aus dem Holz „abdampfen“ kann und der hohe Druck letztendlich das Holz sprengt. Nadelhölzer sollten daher besonders trocken sein, bevor sie verbrannt werden; sie trocknen allerdings auch sehr schnell (ca. innerhalb eines Jahres). Ein Raummeter Kiefern-, Douglasien- und Lärchenholz liefert einen durchschnittliche Energieleistung von 4,3 kWh pro Kilogramm bzw. 1.500 kWh pro Raummeter erreicht werden, was rund 150 Litern Heizöl, 150 Kubikmetern Erdgas oder 180 Kilogramm Kokskohle entspricht. Ein Raummeter Fichten- und Tannenholz ist mit rund 4,1 kWh pro Kilogramm bzw. 1.350 kWh etwas ertragsärmer, ersetzt damit aber auch immerhin rund 135 Liter Heizöl, 135 Kubikmeter Erdgas oder 160 Kilogramm Kokskohle.
Bei den Laubhölzern ist vor allem Buchenholz sehr beliebt, da es gut glüht, aber nicht zu schnell abbrennt und so für anhaltende Wärme sorgt. Seltener genutzt werden Eschen-, Ahorn- und Hainbuchenholz sowie Nussbaum-, Kirsch- und anderes Obstholz, obwohl ihre Verbrennung einen ähnlichen Energie- und Wärmeertrag liefert. Da in solchen Harthölzer weniger Harze enthalten sind, „spritzt“ das Holz beim Verbrennen auch kaum und entwickelt ein schönes, ruhiges Flammenbild. Sie eignen sich daher besonders für Öfen mit Sichtfenster und gemütliche Abende vor offenem Kaminfeuer, aber auch zur Verfeuerung in Holzzentralheizungen. Ein Raummeter Buchen-, Ahorn- oder Eschenholz bringt nach der Trocknung (ca. 1,5 Jahre) mit 4,1 bis 4,2 kWh pro Kilogramm bzw. 1.800 bis 2.100 kWh pro Raummeter etwa dieselbe Energieausbeute wie 180 bis 210 Liter Heizöl, 180 bis 210 Kubikmeter Erdgas oder 215 bis 250 Kilogramm Kokskohle.
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