Gartenbrunnen

Bei der idealen Standortwahl Ihres Gartenbrunnens sind einige Aspekte zu berücksichtigen.
Wenn der Brunnen nahe bei einer Hauswand geplant wird, dann kommen vorwiegend solche mit direktem, nicht vertikalem Wasserspeier in Frage, wie es sie beispielsweise häufig im Bereich der Brunnentröge gibt. Ein freistehender Brunnen inmitten des Gartens, vielleicht mit einem hübschen Kiesweg entlang der Grenzlinie, eignet sich ab einem gewissen Mindestradius für einen zentralen Speier oder ein bewegtes Wasserspiel.

Steinbrunnen eignen sich hervorragend für Gelände, mit einem Höhenversatz oder einem Gefälle. Wichtig bei Ihrem Planungsvorhaben ist, dass Sie ungefähr visualisieren, wie der Brunnen nach dem Bau denn aussehen soll. Fragen nach eventuellem Fischbesatz oder Bepflanzungen sollten dabei ebenso eine Rolle spielen, wie die Stromversorgung der Pumpe oder eine etwaige Brunnenbeleuchtung. Ein Standbrunnen, zum Beispiel im Stile altrömischer Kaskadenbrunnen, der benötigt auf Naturboden ein standsicheres Fundament ab einer gewissen Größe und bei einem individuell gemauerten Modell stehen Ihrem schöpferischen Ideenreichtum Grenzen nur hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Budgets im Raum. Die Bereicherung Ihres Gartens um einen Brunnen ist bei guter Vorplanung erfolgversprechender und reibungsloser realisierbar, als bei Spontan-Entscheidungen beim Brunnenkauf im Ausstellungsgelände eines Fachhändlers.

Die Umwälzpumpe und der Ansaugfilter sollten den Dimensionen der wasserführenden Teile des Brunnens entsprechen. Fast alle Pumpen operieren mit primär 220 Volt Wechselstrom, kleinvolumige Pumpen werden auch per vorgeschaltetem Netzteil mit 12 oder 6 Volt Gleichstrom betrieben. Je nach Leistungsaufnahme der Niedervoltpumpe kann diese dann auch alternativ mit photovoltaischem Strom (Sonnenenergie) betrieben werden.

Für eine Brunnenbeleuchtung können Sie fokussierende Allwetterspots für außen oder wasserfeste Teichscheinwerfer im Wasserbereich verwenden. Auch Lichtschläuche mit innenliegenden LED können je nach Geschmack verwendet werden. Beachten sie aber deren Wasserfestigkeit und denken Sie an eine gute Absicherung der Stromzuführung (möglichst FI-Schalter). Optimal ist die Pumpe in der Nähe des Quellsteins oder der Einspeisung untergebracht. Auf der Schlauchstrecke dorthin, kann ein 3-Wegehahn mit einer ergänzenden Wasserversorgung für den Bedarfsfall untergebracht werden. Die Pumpe bitte für den Zeitraum der externen Wasserzufuhr abschalten.

Pumpen haben Nennleistungen für maximale Saughöhe und maximale Förderhöhe. Beachten Sie hier unbedingt Ihre individuellen Anforderung und bedenken Sie bei der Förderhöhe auch eventuell noch zu überbrückende, systeminterne Förderhöhen (zum Beispiel bei einem Kaskadenbrunnen). Alle Schlauchzuführungen sollten etwas Spiel haben, aber auch nicht zu knapp oder zu großzügig bemessen sein. Pumpen vibrieren manchmal etwas (manche unmerklich), sichern Sie daher dringlich Ihre gesamten Anschlüsse mit geeigneten und passgenauen Schlauchschellen und verwenden Sie etwas Teflondichtband als zusätzlichen Leckschutz. Manche Pumpen haben Trockenlaufsicherungen. Das heißt, sie schalten sich aus, wenn kein Wasser mehr über die Zuführung kommt. Diese Sicherungen sind eine praktische Sache, denn nach längerem Trockenlauf sind Lagerschäden oder andere technische Defekte nicht auszuschließen.

Filter sollten gut dimensioniert sein und je nach Beschaffenheit der Vegetation in unmittelbarer Brunnenumgebung oder im Brunnen selbst, muss der Filter häufiger einer regelmäßigen Reinigung unterzogen werden. Laub und andere Schwebstoffe im Wasser sollten gelegentlich entfernt werden, bevor diese das Filterelement zusetzen und blockieren. Ungewartete Filter führen zwangsläufig zu Pumpenschäden. Der Ansaugpunkt sollte fixiert sein (Steinplatten, Ziegel oder Steine) und sich nicht unmittelbar am Boden befinden, sondern wenige Zentimeter darüber.

Jedes nicht poröse Baumaterial ist für einen Brunnen geeignet. Natursteinen wird oft der Vorzug gegeben, das ist aber eine Preisfrage. Manche Hersteller vermengen Steinmehle oder Steinsplitt mit polymeren Harzen und stellen in Gießformen dekorative Brunnenelemente daraus her. Beton wäre auch ein möglicher Werkstoff. Bei frei konzipierten Brunnenformen können auch Werkstoffe kombiniert werden, um einen optimalen Wasserfluss hochdekorativ zu realisieren. Wasserwände aus Glas oder Edelstahl lassen sich in fast beliebigen Höhen und Formen einsetzen.

Sehr pflegeleicht und attraktiv sind Steinbrunnen aus Felsstücken, über die das Wasser von oben aus einem Quellstein kommend, sich plätschernd über die hervorstehenden Bruchstücke nach unten in einen Sammelpool ergießt. Je nach ihrem Standort holen Sie sich die Felsbrocken (möglichst flachen Formats) direkt aus dem Steinbruch oder beim Baufachhandel, es kann nach Gusto kombiniert werden und das Bild des abfließenden Wassers kann im Nachhinein durch verrücken der jeweiligen Steine korrigiert werden. Grosse und kleine Steine können beliebig kombiniert werden und besonders schön geformte Steine als Ablaufstein gezielt positioniert werden. Gebaut wird solch ein Brunnen von unten nach oben und Mörtel dient im später im nicht sichtbaren Bereich hangseitig als Befestigungsmedium. Der Quellstein wird im oberen Bereich platziert und sollte zumindest zunächst nicht mit vermörtelt werden, damit Sie durch Manipulation der Lageposition das Fliessbild noch optimieren können.

Der Sammelpool muss dabei keineswegs sichtbar sein, sondern es kann auch beispielsweise der Mörteltrog oder eine alte Zinkwanne verwendet werden. Wenn diese zum Beispiel durch einen verzinkten Rost (Kellergitter etc) abgedeckt ist, dann kann theoretisch das abfließende Wasser sich durch die aufgelegten Dekorsteine auf dem Rost hindurch in der Wanne sammeln und dort von der Pumpe wieder hochgefördert werden.

Je nach Außentemperatur, Gesamthöhe und Breite ist bei diesem Typ von Steinbrunnen ein Wasserverlust durch Verdunstung häufiger zu überprüfen und auszugleichen. Vögel lieben solche Steinbrunnen als Badestelle und zur Tränke.

Wegen der Frostphase kann ein Brunnen nicht in unseren Breitengraden ganzjährig betrieben werden. Sobald sich der erste Nachtfrost abzeichnet, sollte jeder Gartenbrunnen stillgelegt und Leitungen sowie Pumpe auch komplett entleert werden.

…und jetzt Du!

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