Kleingarten anlegen

Der Kleingarten, dessen Größe auf maximal 400 m² begrenzt ist, ist für viele Menschen die Verwirklichung des Traums von einem Stück Natur. Wer keinen bereits fertigen Kleingarten übernehmen kann, der steht vor der ungemein interessanten Aufgabe, ein solches Stück Natur selbst zu gestalten. Um jedoch vor bösen Überraschungen und Fehlschlägen verschont zu bleiben, sind eine ganze Menge Punkte zu beachten.

Der erste und wichtigste Punkt, der dennoch oft versäumt wird, ist die Feststellung der Bodenqualität durch Bodenanalyse und Feststellung des pH-Wertes. Im Idealfall sollte dies noch vor dem Grundstückskauf erfolgen, dann kann unter Umständen noch vom Kauf Abstand genommen werden, wenn die Analysenergebnisse zu schlecht ausfallen. Zwar kann jeder Boden durch Einbringung von Dünger, Mutterboden, Entwässerung oder andere Maßnahmen verbessert werden, dies ist jedoch mit zum Teil erheblichen Ausgaben verbunden und meist auch nur für eine begrenzte Zeit wirksam. Die Bodenanalyse stellt nicht nur fest, welche Art von Boden vorhanden ist, sie gibt auch Hinweise darauf, welche Nährstoffe zugeführt werden müssen und welche Bepflanzung geeignet ist. Enttäuschungen durch kümmernde oder eingehende Pflanzen können so am wirksamsten vermieden werden.

Steht das Gartenareal fest, sind zunächst die örtlichen Gegebenheiten zu klären und in einem möglichst genauen Grundriss festzuhalten. Darauf werden die wichtigsten Daten des Grundstücks einzutragen: Länge und Breite, Lage, Gefälle, Sonnenscheineinfall, Beschattung durch Nachbargebäude oder Bäume etc., womöglich vorhandene Gewässer und Bewuchs, wenn dieser nicht entfernt werden soll. Auf diese Weise erhält man einen Plan, der Grundlage für alle weiteren Arbeiten und Anlagen sein muss.

Vor Beginn der praktischen Arbeiten muss entschieden werden, wofür der Kleingarten in erster Linie dienen soll: ist er als Naherholungsgebiet mit Grillecke und Hängematte gedacht, soll es ein reiner Ziergarten sein oder vielleicht auch ein Nutzgarten mit der Anlage von Gemüsebeeten und Obstpflanzen? Wird ein Gartenteich oder ein Gartenhaus gewünscht? Ein weiterer wichtiger Punkt: sind kleine Kinder vorhanden? – Über alle diese Voraussetzungen sollte in der ganzen Familie Klarheit und Einigkeit bestehen, da eine einmal getroffene Entscheidung später nur mit großem Aufwand und Mühe revidiert werden kann.

Sind diese Vorarbeiten erledigt, dann kommt der schönste Teil des Vorhabens: die Umsetzung! Aus einschlägigen Zeitschriften und Katalogen hat man sich inzwischen sicherlich jede Menge Anregungen geholt, und der Besuch von Gärtnereien und Gartencentern führt zu mannigfaltigen Ideen. Doch Vorsicht: nur allzu leicht überschätzt man die eigenen Möglichkeiten und kauft zu viele Bäume, Büsche und Sträucher ein, die dann viel zu dicht gepflanzt werden, und schon nach wenigen Jahren muss man dann gewaltig auslichten. Bei der Planung der Bepflanzung sollte man deshalb immer überlegen, wie der Kleingarten in ein paar Jahren aussehen wird – Bäume neigen nun einmal zum Wachsen, und zwar nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Breite! Und schnell wird eine Hecke zu hoch und nimmt dem Kleingarten viel Licht, das anderen Gewächsen dann fehlt. Etwas mehr Genügsamkeit kann deshalb gerade zu Beginn der Anlage eines Kleingartens nicht schaden – außerdem macht es viel Freude, auch nach Jahren immer wieder die eine oder andere neu erworbene Pflanze in den vorhandenen Bewuchs einzugliedern.

Daneben sind natürlich auch die benötigten Werkzeuge zu beschaffen: ein guter Spaten, eine Hacke und eine Schaufel sowie ein Rechen gehören zur Grundausstattung, auch eine Schubkarre und eine Astschere müssen eigentlich sein. Alle diese Geräte werden zwar in einem Kleingarten nicht im selben Maß belastet wie in einem großen Garten, dennoch sollte man aber auch hier nicht unbedingt zu den billigsten Angeboten greifen – zumal beim Spaten ist auf Qualität zu achten, will man sich später viel Ärger sparen!

Auch wenn der Kleingarten nur begrenzten Platz bietet, sollte die vorhandene Fläche dennoch durch einen oder zwei Wege eingeteilt werden. Am einfachsten und für diese Größe am besten geeignet sind Wege aus Trittsteinen, die einzeln in Schrittweite in den Boden eingelassen werden. Um ein Stolpern zu vermeiden und die spätere Bodenbearbeitung zu erleichtern, sollte hier besonders darauf geachtet werden, dass die Trittsteine mit der Oberfläche bündig abschließen.

Auch wenn der Garten noch so klein ist, so sollte doch von Beginn an unauffälliger Stelle eine Ecke des Gartens für einen Kompost angelegt werden, auf den Erdaushub, Grasschnitt und Pflanzenteile etc. entsorgt werden – jedoch bitte keine Speisereste, um keine Schädlinge anzuziehen!

Soll ein Gartenteich ausgehoben werden, ist jetzt der richtige Zeitpunkt: das ausgehobene Material kann gleich den Grundstock für den Kompost bilden. Was bei der Anlage eines Gartenteichs zu beachten ist, wird in der einschlägigen Literatur eingehend behandelt.

Auch eine Sitzecke, ein Grillplatz und ein Gartenhaus können jetzt gleich eingeplant und ausgeführt werden – der Gartenhandel hält eine Unzahl an Ausführungen in allen Größen und Preislagen bereit, doch mit etwas handwerklichem Geschick kann all dies auch selbst hergestellt werden!

Erst jetzt kann das eigentliche Einpflanzen vorgenommen werden. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr, doch auch im Frühherbst kann gepflanzt werden, wenn vor dem Ende der Wachstumsperiode noch genügend Zeit zum Einwurzeln bleibt. Häufiges Wässern während der Einwachsphase ist selbstverständlich!

…und jetzt Du!

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